Welcher Lerntyp ist mein Kind?

Keine dieser Lernweise ist besser oder schlechter — so manche ist aber eher für den herkömmlichen Schulunterricht geeignet. Wenn die Noten Ihres Kindes also nicht die besten sind, bedeutet das keinesfalls, dass es sich zu wenig Mühe gibt oder zu wenig lernt und schon gar nicht, dass es nicht so klug ist wie andere Kinder. Es heißt möglicherweise, dass Ihr Kind einfach nach der falschen Methode lernt.
Wenn Sie wissen, wie Ihr Kind am besten lernt, können Sie optimal darauf eingehen. Aber wie merkt sich Ihr Kind den Lernstoff am einfachsten? Im Allgemeinen wird in der Wissenschaft zwischen vier verschiedenen Lerntypen unterschieden:
Der auditive Lerntyp: Am Besten lernt das Kind durch Zuhören.
Der visuelle Lerntyp: Beim Lesen oder Schauen von Filmen merkt sich das Kind am meisten.
Der motorische / haptische Lerntyp: Der Lernerfolg ist dann am größten, wenn das Kind das Gelernte buchstäblich begreift oder den Lernstoff mit Bewegungen verbindet.
Der kommunikative Lerntyp: Durch Unterhaltungen, Diskussionen oder im Zuge einer Partnerarbeit lernt das Kind am schnellsten.
Welcher Lerntyp Ihr Kind ist, können Sie hier gemeinsam mit Ihrem Kind durch einen einfachen Test herausfinden! Sobald Sie den Lerntyp Ihres Kindes kennen, können Sie Ihrem Nachwuchs das Lernen durch folgende Tipps zu erleichtern.

1. Der auditive Lerntyp
Der auditive Lerntyp kann nicht leise vor Büchern sitzen. Er muss hören, um sich etwas zu merken! Sich Texte oder Vokabeln selbst laut vorlesen, sich oder anderen einen Vortrag zu einem bestimmten Thema halten oder Selbstgespräche beim Lernen führen — das hilft dem auditiven Typ dabei, sich Inhalte besser und länger zu merken. Auch das Aufnehmen des Stoffes mittels Diktierfunktion auf dem Handy und das wiederholte Abspielen des Aufgenommenen kann Wunder bewirken. Was dieser Lerntyp hingegen gar nicht mag, sind störende Geräusche. Musik, Fernseher, laute Gespräche — das alles raubt dem auditiven Lerntyp die Konzentration.
2. Der visuelle Lerntyp
Trockener Frontalunterricht ist nichts für den visuellen Lerntyp. Um den Stoff schneller zu verstehen und langfristig für sich zu behalten, muss dieser Lerntyp visuell gefordert werden. Das Verfassen eigener Mitschriften und das Malen von Diagrammen, Skizzen und Mind Maps hilft dabei, den Stoff in Bildern zu fassen und Zusammenhänge besser zu verstehen. Auch das Internet kann hier eine große Hilfe sein: Zu fast jedem Lernstoff finden sich hier anschauliche Bilder. Diese können dafür verwendet werden, um zu einem Thema ein Lernposter zu basteln. Das hilft jedoch beim Vokabel lernen nicht. Karteikarten aber schon! Denn der visuelle Lerntyp merkt sich oft auch die Eigenschaften der Karten und stellt eine Verbindung zur Vokabel her. Eine Karteikarte mit Saftfleck kann so dabei helfen, dass man sich ein Wort für immer merkt.
3. Der motorische / haptische Lerntyp
Der motorische bzw. haptische Lerntyp kann nicht bewegungslos für Vokabelheften sitzen. Alles, was man anfassen und ausprobieren kann, merkt sich dieser Lerntyp am schnellsten. Experimentierkästen und Modelle, aber auch Scrabble-Steine zum Lernen von Vokabeln sind wie gemacht für ihn. Gibt es kein fertiges Modell zu einem Lernstoff, hilft das Basteln von anschaulichem Lernmaterial und das Spielen damit. Auch Rollenspiele mit Freunden können das Verstehen eines bestimmten Sachverhalts erleichtern. Aber nicht nur das Angreifen hilft diesem Lerntyp, auch Bewegung. Und deshalb gilt: Je mehr sich beim Lernen bewegt wird desto besser. Im Zimmer auf und ab laufen, Lernstoff durch Mimik und Gestik ergänzen oder die Hände durch einen Ball oder Stifte in Bewegung halten. So bleibt der Stoff dort, wo er hingehört: im Langzeitgedächtnis.
4. Der kommunikative Lerntyp
Reden, reden, reden. Der kommunikative Lerntyp lernt am liebsten in Gesellschaft. Egal, ob Freunde, Geschwister, Eltern oder Großeltern — jeder Gesprächspartner ist Willkommen, um mit diesem Lerntyp über den Stoff zu diskutieren. Auch Rollenspiele, in denen der kommunikative Lerntyp zum Beispiel ein Interview zum Themenstoff geben muss, eignen sich perfekt, um ihm dabei zu helfen, diesen im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Auch ein Quiz ähnlich wie Wer wird Millionär? ist eine optimale Lernunterstützung für ihn. Schließlich ist es kommunikativ, macht Spaß und kann durch dessen belohnender Aufbau auch unwahrscheinlich motivieren.
Sie wissen nun, welcher Lerntyp Ihr Kind ist und wie Sie es am besten beim Lernen unterstützen? Perfekt! Wichtig ist darüber hinaus auch, dass Ihr Kind, unabhängig davon, wie es sich den Stoff am leichtesten merkt, möglichst viele Sinne beim Lernen verwendet. Denn je vielfältiger und abwechslungsreicher es sich Wissen aneignen kann, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich an das Gelernte auch erinnert.